1. Weihnachtsfenster
Advent
Erwartung liegt in adventlicher Luft, vermischt
mit verlockendem Plätzchenduft.
In den Geschäften geht es rund,
die Menschen hoffen auf einen Schnäppchenfund.
Eine Menge Geschenke müssen her,
der Geldbeutel wird so nach und nach leer.
Doch mancher wünschte sich lieber Zeit
und Raum für herzliche Gemeinsamkeit.
Zusammen sein und miteinander lachen
ist viel mehr wert als all die Sachen, die irgendwo im Regal verstauben
und letztlich wiederum Zeit nur rauben.
Möge doch der Sinn vom Schenken
unser Trachten wieder dorthin lenken,
wo es um wirklich Wertvolles geht
und der Mensch im Mittelpunkt steht.
Helga Schäferling , deutsche Sozialpädagogin
Geschenkt
Welches Geschenk für wen? Ob es auch gefällt? Ist man einverstanden mit den Wünschen der Kinder? Kann und will man sie erfüllen? Und dann die tausend Kleinigkeiten für die lieben Bekannten… was wird es in diesem Jahr werden? Selbstgemachte Marmelade oder doch etwas Genähtes? Eine liebe Karte oder…. Schön ist das in den dunklen Stunden in der warmen Stube zu sitzen und für liebe Menschen etwas zu gestalten.
Was aber ist das großartigste Geschenk, das sie jemals erhalten haben?
Eine wertvolle Kette? Einen Traumurlaub? Ein Haustier?
„Mein Leben“ antwortete mir ein 6-Jähriger in der Schatzsucherinsel (Christenlehre) „… denn sonst könnte ich ja all die schönen Sachen gar nicht haben (genießen)!“
Siehst du das auch so?
Dein Leben – ein großartiges Geschenk?
Oder ist es dir manchmal mehr Last als Freude?
Geschenke…. Wenn wir das Schenken richtig verstehen, dann sind sie umsonst! Einfach so, ohne Gegenleistung! Da geht es nicht darum, dass der Beschenkte im gleichen Wert etwas zurückgeben muss.
Wir dürfen das Geschenk annehmen, auspacken, nutzen, genießen, etwas daraus machen.
Das Geschenk des Lebens – so liest oder hört man manchmal im Zusammenhang einer Schwangerschaft oder der Geburt eines kleinen Kindes.
Ob Maria es damals auch so gesehen hat?
Ein Geschenk, was da in ihrem Bauch heranwächst? Unter dieses schwierigen Umständen – nicht verheiratet (und das war damals wirklich ein Problem ? ), ein Kind, nein Gottes Sohn, unter mysteriösen Umständen („die halten mich doch alle für bekloppt und lassen mich einweisen“ – war vielleicht ein Gedanke) und dann noch die Volkszählung…
Von Maria lesen wir einen Lobgesang – ein Loblied an Gott – dem Schöpfer des Lebens.
Marias Loblied - Lukas 1, 46 - 55
46Maria erwiderte: »Gelobt sei der Herr!
47 Wie freue ich mich an Gott, meinem Retter!
48 Er hat seiner unbedeutenden Magd Beachtung geschenkt, darum werden mich die Menschen in alle Ewigkeit glücklich preisen.
49 Denn er, der Mächtige, ist heilig, und er hat Großes für mich getan.
50 Seine Barmherzigkeit gilt von Generation zu Generation allen, die ihn ehren.
51 Sein mächtiger Arm vollbringt Wunder! Wie er die Stolzen und Hochmütigen zerstreut!
52 Er hat Fürsten vom Thron gestürzt und niedrig Stehende erhöht.
53 Die Hungrigen hat er mit Gutem gesättigt und die Reichen mit leeren Händen fortgeschickt.
54 Und nun hat er seinem Diener Israel geholfen! Er hat seine Verheißung nicht vergessen, barmherzig zu sein,
55 wie er es unseren Vorfahren verheißen hat, Abraham und seinen Kindern - für immer.«
Vieles bewegt sie… ob das alles so richtig läuft gerade … ob die Regierungen die richtigen Entscheidungen treffen … ob die Gesellschaft so wirklich leben kann/ soll ... Aber trotzdem hat sie am Ende ein JA zum Leben. Zu ihrem eigenen und ihrer besonderen Aufgabe, die ihr zu Teil wird und zu diesem neuen Leben unter ihrem Herzen.
Nochmal: Was ist das großartigste Geschenk, das du jemals bekommen hast?
Dein Leben? Oder das deiner Kinder?
Wenn wir es so annehmen könnten…würden… was hätte das für eine Konsequenz? Unser Leben – geschenkt – umsonst – unverdient?
Wie reagieren wir auf den Schenker, den Geber?
Dankbar wie Maria? Unser Leben Gott – dem Schenker zur Verfügung stellen? Nicht als Gegenleistung! Nein, aus Dankbarkeit!?
Und Josef? Wie wird es ihm ergangen sein?
Diese Nachricht von Maria? Schwanger, aber nicht von dir!
Aber auch er findet ein JA zum Leben. Zu einem Leben, dass er sich so ganz anders vorgestellt hatte. Natürlich er hatte übernatürliche Begegnungen, die ihm dazu verhalfen…. Aber sind das nicht auch Geschenke… Geschenke der Begegnung mit dem Allmächtigen? Er hätte sie auch einfach ignorieren können… abtun als Einbildung oder was auch immer…. Aber er hat sie wahrgenommen, angenommen und in die Tat umgesetzt.
Noch einmal: Was ist das großartigste Geschenk, dass Sie jemals erhalten haben?
Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen allen Lydia Winter