Liebe Seniorinnen und Senioren!

 (Ein herzliches Dankeschön, Alexander Tröltzsch, für das schone Bild vom Löwenzahn.)

Jetzt im Monat Mai erfreut uns der Löwenzahn wieder mit seinen leuchtend gelben Blüten. Wie mit kleinen Sonnen strahlt er uns entgegen, als wollte er sagen: „Seht, da bin ich wieder!“ Auch nach einem noch so harten Winter kommt der Löwenzahn im Frühling wieder zum Vorschein. Und das manchmal an Stellen, wo wir ihn gar nicht gerne haben wollen. Der Löwenzahn ist nicht gerade wählerisch, was seinen Standort betrifft. Er findet überall einen Platz zum Wachsen: zwischen Kopfsteinpflaster, in Mauerritzen und an Straßenrändern. Sogar durch den Asphalt schiebt er sich manchmal. Er ist einfach nicht aufzuhalten, nicht kaputt zu kriegen. Wer schon einmal den Kampf gegen den Löwenzahn aufgenommen hat, der wird merken, der Löwenzahn gewinnt. Am besten, man lernt ihn zu lieben. Diese Widerstandsfähigkeit verdankt er seinen tiefen Wurzeln. Bis zu 2m tief kann sich der Löwenzahn in die Erde graben. Viele sehen in ihm nur ein lästiges Unkraut. Dabei ist er ein wichtiger Nektarspender für Bienen, leckeres Futter für viele Tiere und eine Arzneipflanze außerdem. Was können wir vom Löwenzahn lernen? Ich wünsche mir schon die Zähigkeit und Widerstandsfähigkeit im Leben, die diese Pflanze hat. Da stellen sich mir Fragen: Wo finden wir Halt? Wohin strecken wir unsere „Lebenswurzeln“ aus? Leben wir nur oberflächlich oder haben wir in unserem Glauben einen tiefen Grund, einen Halt gefunden, der uns immer wieder Lebensstürmen trotzen lässt? Wer würde sich nicht auch Selbstbewusstsein wünschen, strahlend durch`s Leben zu gehen und sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern kraftvoll Herausforderungen zu meistern. Bewundernswert sind für mich die Menschen, die aus jeder Situation das Beste machen können, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Und möchten wir nicht alle heilsam sein für andere, etwas Gutes bewirken, Segen sein für unsere Mitmenschen? Dazu hat Gott uns ja berufen. Damit steht der Löwenzahn für viele der Eigenschaften, die wir uns im Leben wünschen. Aber er ist auch ein Symbol für die Vergänglichkeit der Schönheit. Schon nach wenigen Tagen verwandelt sich seine schöne Blüte zu einer Pusteblume. Aber aus dieser Vergänglichkeit wächst neues Leben. Bis zu 5000 Samen stecken in dieser weißen zarten Kugel. Wenn dann der Wind kommt, werden die kleinen Fallschirme durch die Luft gewirbelt. So verbreitet sich der Löwenzahn immer weiter. In diesen Tagen gehen wir auf das Pfingstfest zu. Der katholische Pfarrer W. Hoffsümmer hat einmal das Pfingstgeschehen mit einer Pusteblume im Wind verglichen. Ich stelle mir das so vor: Die Jünger waren in Jerusalem. Sie waren alle einem Ort. Sie saßen zusammen und erinnerten sich an Jesus. Es war eng im Haus. Sie hielten sich aneinander fest. Nach draußen zu gehen getrauten sie sich nicht, das war zu gefährlich. Denn die Leute, die Jesus getötet hatten, waren der Meinung: Der neue Glaube ist wie ein Unkraut. Das sich schnell vermehrt. Man muss es stoppen und ausreißen. Es darf nicht wachsen. Aber die Jünger hatten Ostern erlebt. Sie wussten, Jesus lebt. Der Auferstandene ist bei ihnen, auch wenn sie ihn nicht sehen können. Sie singen und beten und warten. Sie warten auf das, was Gott ihnen versprochen hat: Den Tröster, den Mutmacher, seine Kraft, seinen guten Geist. Doch sie warten nun schon 10 Tage! 10 Tage sitzen sie fest. Da endlich tut sich etwas. Erst hören sie es ganz leise, dann immer lauter, am Ende ist es wie ein lauter Sturm der durch das Haus braust. Sie spüren es in ihren Herzen: Das ist Gottes Geist! Gottes Kraft ist in ihnen. Nun können sie es nicht länger aushalten. Sie müssen nach draußen. Sie müssen unter die Leute. Sie müssen von dem erzählen, der ihrem Leben Halt und Hoffnung gibt- Jesus. Gottes Geist treibt sie an, die gute Botschaft, den Samen, das Wort Gottes, weiterzutragen. Und nichts und niemand kann verhindern, dass der gute Same aufgeht und tiefe Wurzeln schlägt. Der Glaube wird sich ausbreiten, nicht nur in Jerusalem sondern in der ganzen Welt. Und die, die ihn aufnehmen, werden strahlen wie die Sonne in ihrer Pracht. Merken Sie die Parallelen zur Pusteblume? Wenn Sie in diesen Tagen eine Pusteblume sehen, dann werden Sie doch wieder Kind und lassen die Samenschirmchen fliegen. Denken sie dabei an das Pfingstgeschehen. Pfingsten heißt aber auch, wir lassen uns von Gottes gutem Geist bewegen und tragen Gottes Wort in die Welt hinaus. Dazu wünsche ich uns allen Freude, Mut und viel Fantasie.

Sagt, wer kann den Wind sehn (Text von Hilde Möller)

Sagt, wer kann den Wind sehn? Niemand kann ihn sehn; aber wenn wir lauschen, hören wir sein Wehn.

Er tut große Dinge, treibt die Samen her, macht die Felder fruchtbar und bewegt das Meer.

Wer kann Gottes Geist sehn? Niemand kann ihn sehn; doch wer auf ihn wartet, lernt ihn wohl verstehn.

Er tut große Dinge, lehrt uns Gott vertraun, dass wir glauben können, ohne ihn zu schaun.

Jesus sagt uns allen: „Bittet Gott den Herrn, dass er euch den Geist gibt, und er gibt ihn gern.

Wir beten: Danke Gott, dass wir Pfingsten feiern dürfen. Du willst uns mit deinem guten Geist beschenken. Komm zu uns, Heiliger Geist, mit deinem Wind und bewege unsere trägen Herzen. Komme zu uns mit deinem Feuer, dass wir mit Begeisterung von dir reden. Gib uns von deiner Liebe, damit wir Liebe weitergeben können. Schenke uns Klarheit, damit wir erkennen, was du von uns willst. Komm zu uns, Heiliger Geist, mit neuer Hoffnung, damit wir die Freude und den Mut nicht verlieren. Amen

Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen im Namen aller Mitarbeiter Ihre Birgit Mehlhorn

(Ein herzliches Dankeschön, Alexander Tröltzsch, für das schone Bild vom Löwenzahn.)

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