Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;

es kommt der Herr der Herrlichkeit,

ein König aller Königreich,

ein Heiland aller Welt zugleich,

der Heil und Leben mit sich bringt;

derhalben jauchzt, mit Freuden singt:

Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.

Liebe Seniorinnen und Senioren!

Mit dem uns allen bekannten Lied „Macht hoch die Tür“ EG 1 und dem Psalm 24,7-10 möchte ich Sie in dieser Adventszeit ganz herzlich grüßen. Wieder steht uns auf Grund der Coronapandemie eine nicht ganz einfache Zeit bevor. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir auf Gottes Wort hören und uns stärken lassen.

Türen                                                                                                                                                                                                                                                                          Mit Türen haben wir tagtäglich zu tun. Wir öffnen oder schließen Türen. Mitunter stehen wir auch vor verschlossenen Türen oder die Tür wird uns vielleicht sogar vor der Nase zugeschlagen. Bei manchen Menschen kriegt man einfach nicht den Fuß in die Tür, so abgesondert haben sie sich. Wieder andere kommen und fallen sofort mit der Tür ins Haus.

Welche Türerlebnisse hatten Sie schon? Durch welche Türen gehen Sie gerne? Vor welchen Türen haben Sie sogar Angst?

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…                                                                                                                                                                                                         Georg Weissel, der dieses Adventslied schrieb, hat sich vom Psalm 24 inspirieren lassen. Der Psalm ist wie ein Frage- und Antwortspiel zwischen den Pilgern, die zum Tempel hinaufzogen, und den Torwächtern des Tempels.

Begeben wir uns doch auch einmal in Gedanken mit auf den Weg zum Tempel:

Wir sind unterwegs. Viele Menschen gehen mit uns. Wir haben schon eine lange Wegstrecke hinter uns. Nun geht es am Ende noch einmal bergauf, aber wir sehen schon unser Ziel – den Tempel, das Haus Gottes. Bald sind wir da. Wir wandern nicht nur, wir singen auch: „Wer darf auf den Berg des Herrn gehen? Wer darf sich aufhalten am heiligen Ort?“ Vom Tor des Tempels antworten uns die Priester: „Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist.“ Es entsteht ein Wechselgesang, ein Fragen und Antworten zwischen uns und den Priestern. Immer näher kommen wir dem Tor. An der Spitze unseres Pilgerzuges gehen auch Priester. Sie tragen die Bundeslade wie einen Thron, so als würden sie Gott tragen. Und nun stehen wir vor dem verschlossenen Tor. Laut bitten wir um Einlass: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ Da hören wir schon die Gegenfrage: „Wer ist denn der König der Ehre?“ Unsere Antwort lautet: „Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.“ Da öffnen sich die großen Tore und die Bundeslade wird in den Tempel getragen, zum Zeichen, dass Gott gegenwärtig ist.

Psalm 24 – ein Lied vom „Advent“ Gottes, von seiner Ankunft im Tempel. Er, dem die ganze Erde gehört, wie es im Psalm heißt, will nicht fern von uns bleiben. Er will bei uns Wohnung nehmen.

Pfarrer Georg Weissel schrieb 1623 das Lied „Macht hoch die Tür“ für die festliche Einweihung einer Kirche in Königsberg. Sicher war es sein Anliegen und Wunsch, dass Gott auch in dieses Gotteshaus einzieht und für die Menschen gegenwärtig ist.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…

Was bedeutet das für uns heute? Heißt es nicht in dieser Coronazeit wieder: Türen zu! Kontakte meiden! Abstand halten! Stattdessen werden wir direkt aufgefordert: „Mach die Tür auf! Es kommt ein ganz besonderer Gast!“ Es ist nicht irgendein Herr, es ist der Herr der Herrlichkeit. Dieser Herr ist größer und mächtiger als alle anderen wichtigen Leute dieser Welt. Und er bringt nicht nur ein kleines Höflichkeitsgeschenk mit. Nein, er bringt Heil in diese heillose Welt, er bringt Leben angesichts von Krankheit und Tod und er bringt Freude in unsere Verzagtheit. Mensch, so einem Herrn müssen wir doch die Tür aufmachen. Natürlich ist hier von unserer Herzenstür die Rede. Jesus will bei uns einziehen, in unser Herz, in unser Leben. Das ist Advent! Dabei fällt Jesus nicht mit der Tür ins Haus, er bittet um Einlass. Er klopft an. Die Entscheidung liegt bei uns, ob wir Jesus in unser Leben bitten. Wer sein Herz öffnet für Jesus, der wird Heil und Segen erfahren und das wird Auswirkungen haben auch auf unseren Ort und unser Land.

Das Lied „Macht hoch die Tür“ ist also ein echter Türöffner für die beginnende Adventszeit und für ein Leben mit Jesus.

Im Gebet können wir Jesus die Einladung aussprechen:

Komm, o mein Heiland Jesu Christ,

meins Herzens Tür dir offen ist.

Ach zieh mit deiner Gnade ein,

dein Freundlichkeit auch uns erschein.

Dein heilger Geist uns führ und leit

den Weg zur ewgen Seligkeit.

Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr. Amen

Im Namen aller Mitarbeiter wünsche ich Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit!                                                                                                                   

Ihre Birgit Mehlhorn     

 

 

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