Liebe Seniorinnen und Senioren in unseren Gemeinden!

Der kommende Sonntag heißt: Misericordias Domini. Er wird auch der Hirtensonntag genannt.

Zur eisernen Ration für uns Christen zählt der 23. Psalm, der Psalm vom guten Hirten. Er hat schon vor uns viele Menschen begleitet, weil in ihm die Fülle des Lebens beschrieben wird.

David, der Schreiber des Psalms, hat das Leben in vielen Facetten kennengelernt. Er wusste von Tagen des Glücks, der Macht und des Sieges, aber auch von Not, Schuld und Verfolgung.

Lassen Sie sich einladen, diesen Psalm mit mir zu bedenken.

 

Der Herr ist mein Hirte,

Der Psalm startet mit einem Bekenntnis. David bekennt: Der Herr ist mein Hirte. Das ist eine klare Aussage. Gott, Jesus, möchte mein persönlicher Hirte sein, der auf mich achtgibt, der vorangeht; der weiß, was mir guttut. Der Herr ist mein Hirte – da ist die Führungsrolle klar.

Hast du dich schon bewusst seiner Führung anvertraut?

mir wird nichts mangeln.

Ist das nicht die Angst unserer Tage, zu kurz zu kommen, etwas zu verpassen, Mangel zu leiden? Ja, im Moment mangelt es uns an Bewegungsfreiheit und Kontakten, aber den meisten von uns geht es auch jetzt gut. Wir leben trotz allem im Wohlstand. David bekennt: Wenn Gott mein Hirte ist, dann wird mir das Wichtigste für`s Leben geschenkt. Das sind nicht Reichtum und Besitz, sondern innere Zufriedenheit. Unsere Herzen können Frieden finden in dem Wissen: Der gute Hirte sorgt für mich. Er weiß, was ich brauche.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

Ein paradiesisches Bild. Eine friedliche Idylle. Wir sehen vor uns saftige grüne Wiesen, einen Hirten und eine gutgenährte Schafherde.

Um im Glauben zu wachsen und zu gedeihen, brauchen wir gutes Futter. Was stopfen wir Menschen nicht alles in uns hinein, oft hastig und unüberlegt. Das gute Futter, das Gott uns anbietet, ist sein Wort. Grasen wir dort in Ruhe? Nehmen wir uns Zeit dafür?

und führet mich zum frischen Wasser.

Hatten Sie schon mal richtig Durst? Durst ist schlimm.  Auch wir sind durstig nach Freude, Frieden, Geborgenheit … Doch wer stillt diesen Lebensdurst? Jesus hat versprochen, uns zur Quelle des Lebens zu führen. Wenn wir nur ihn haben, dann müssen wir nicht in schmutzigen Wassertümpeln unseren Durst stillen.

Er erquicket meine Seele.

Erquicken ist ein eher ungewohntes Wort. Erquicken bedeutet für mich: neue Kraft schöpfen, neue Hoffnung haben, frei werden,

sich aufrichten, wohlfühlen. Jesus möchte uns aufhelfen, eine neue Blickrichtung geben, wenn wir am Boden sind.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Gott führt uns den rechten Weg. Das heißt, es gibt auch falsche Wege, die mir schaden, die mich von Gott wegbringen. Und doch gehen wir gerne diese eigenen Wege. Wir wollen bestimmen, wo es langgeht.

Jesus sagt im Johannesevangelium: Ich bin der Weg.

Jesus ist der Anführer, der Bahnbrecher, seinen Fußstapfen sollen wir nachfolgen.

Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir,

Tiefe Schluchten, Dunkelheit, Enge, ein Abgrund – machen Angst. Und doch müssen wir da durch. Enttäuschung, Krankheit, Schmerz, Einsamkeit, Mutlosigkeit, das alles können dunkle Täler in unserem Leben sein. Gott verspricht uns nicht nur sonnige Höhenwege, aber er verspricht, im finsteren Tal bei uns zu sein. Darauf dürfen wir vertrauen.

dein Stecken und Stab trösten mich.

Der Stab ist ein wichtiges Handwerkszeug des Hirten. Mit ihm holt er kranke Schafe aus der Herde heraus oder er verteidigt seine Herde vor wilden Tieren. Wie aber kann ein Stecken/ Stab trösten? Mir wurde erzählt, dass der Hirte abends, wenn die Schafe unruhig waren, mit dem Stab über den Rücken der Schafe fuhr. So spürten die Schafe, der Hirte ist da, wir sind nicht allein und sie wurden ruhig. Gott ist für uns da, als Gemeinde und für jeden einzelnen persönlich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Gott bereitet mir einen gedeckten Tisch. Komm, denn es ist alles bereit! Es ist alles da, was mir wohltut, guttut, was mich stark macht.

Und dass trotz aller Gefahren und mancher Not um mich herum. Warum schlage ich die Einladung aus?

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein.

Könige wurden früher gesalbt, so auch David. Die Salbung steht symbolisch für Auserwählung. Als von Gott Erwählte gehören wir zu Jesus Christus, der für uns gestorben und auferstanden ist.

Gott schenkt uns voll ein. Keiner soll zu kurz kommen. Halten wir ihm unsere leeren Hände hin, dass er sie füllt mit seinem Segen.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Das sind doch mal gute Aussichten! In aller Not, die David erlebte, kann er ein DENNOCH sagen. Trotz dunkler Täler hat Gott alles zum Besten gewendet. Wer ihm vertraut, wird eine Spur des Segens hinterlassen. Und am Ende haben wir ein herrliches Ziel: Bleiben im Hause des Herrn für immer. Ewiges Leben – nicht mehr Gott-los sein sondern ein Zuhause bei Gott haben. Unser Leben hat Zukunft, wenn wir uns dem guten Hirten anvertrauen. Amen

 

Herzliche Grüße im Namen aller Mitarbeiter

Ihre Birgit Mehlhorn

 

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