Andacht für August

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Matthäus 11,28a

Liebe Seniorinnen und Senioren!
Stellen Sie sich vor: Sie kommen nach Hause, öffnen Ihren Briefkasten und finden darin eine merkwürdige Einladung. Da schreibt jemand:
„Bitte, besuchen Sie mich, wenn Sie nicht mehr aus noch ein wissen. Wenn Sie unter Ihrer Last zusammenbrechen, wenn Sie mühselig und beladen sind. Kommen Sie, wann immer Sie wollen. Meine Tür ist Tag und Nacht geöffnet. Ich erwarte Sie. Ich will Ihnen bei Ihren Problemen helfen, wörtlich: Ich will Sie erquicken!“
Verblüfft drehen Sie die Einladung nach allen Seiten um. Da stimmt doch etwas nicht! Welcher Mensch könnte solch ein Angebot machen? Niemand ist derart belastbar! Tag und Nacht eine offene Tür? Und dann dieses Selbstvertrauen: „Ich will Ihnen in Ihrer Not helfen.“ Als ob man nicht schon selbst alles versucht hätte! Aber die Last ließ sich nicht wegbewegen. Wie ein Klotz hängt sie fest auf den Schultern.
Überhaupt, dieser Gastgeber! Was für ungewöhnliche Gäste wünscht er sich nur? Traurige und bedrückte Leute, die sonst wohl keine Einladung annehmen. Tun sie es aber, werden sie sicherlich keine Freude mitbringen. Es sind Gäste, die das Lachen verlernt haben und in ihrer Not schweigen. Bestimmt werden sie auch nicht an ein Gastgeschenk denken in ihrem Zustand.
Der ungewöhnliche Gastgeber erwartet nichts von seinen Gästen. Er sagt einfach: Kommen Sie, so wie Sie sind. Und bleiben Sie, so lange wie Sie wollen. Von Anfang an rechnet er damit, dass Sie vielleicht sogar Tage und Nächte bei ihm verbringen. Er ist auch darauf eingestellt, dass der Gast jederzeit wieder vor seiner Tür steht, ohnesich vorher anzumelden. Es spielt keine Rolle, wie voll sein Haus wird. Schließlich heißt es in der Einladung: „Alle …“ Und wer hat schon gar nichts zu schleppen? Er hat Platz für jeden. Sein Haus ist von vornherein auf Zuwachs gebaut. Deshalb ist die Gästeliste unbegrenzt. Und es entfällt jegliche Rangordnung. Niemand wird bevorzugt. Genauso gleichgültig ist die Hautfarbe, die Kleidung, und ob einer arm ist oder reich.
Bei diesem Gastgeber dürfen die Gäste wirklich ausruhen, wie es in der Einladung hieß. Sie können innerlich still werden. Niemand drängt sie. Bis sie schließlich von selbst anfangen zu reden. Vertrauensvoll aussprechen, was sie bedrückt, auch die verborgensten Gedanken. Da ist kein Gegenüber, das kritisiert oder verurteilt. Liebevoll hört der Gastgeber zu. Für jeden Gast ist ausreichend Zeit. Niemals ist er gelangweilt oder müde. Merkwürdig, der Gastgeber scheint die Probleme der Einzelnen bereits zu kennen.
Wenn sich der Gast nach diesem Gespräch wieder verabschiedet, begleitet ihn ein Wort, das er jetzt zum ersten Mal versteht: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ Er spürt es an sich selbst, dass es wahr ist. Die Sorgen, die ihn quälten, sind jetzt besser zu ertragen. Manche sind sogar verschwunden, nachdem der Gastgeber seine Hand darauflegte. Geradezu überwältigend war aber die Erfahrung: Ich bin nicht allein mit meiner Bürde. Auf geheimnisvolle Weise begleitet mich der, der mich zu sich eingeladen hat. Das, was ich zu tragen habe, liegt nun auch auf seinen Schultern. Und der Gast kann nach langer Zeit endlich wieder frei atmen. Er fühlt sich erquickt, quicklebendig. Was für ein wunderbares Gefühl neuer Kraft und Zuversicht! Das erleben auch die anderen, die eingeladen wurden. Aus belasteten Sorgenmenschen werden entlastete Festgenossen. Denn das möchten sie jetzt: feiern, sich freuen an der Barmherzigkeit des Gastgebers. Doch der hat noch mehr an ihnen getan. Er beteiligt sie sogar an seinem Eigentum: Jesus, der große Gastgeber dieser Welt, schenkt allen, die ihn liebhaben, Wohnrecht in seinem Haus bis in alle Ewigkeit.
(aus „Küsse den Morgen“ von Irmhild Bärend)

Liebe Seniorinnen und Senioren!
Diese Einladung Jesu steht. Und es sind keine leeren Versprechungen. Nun ist es an uns, diese Einladung anzunehmen.

Gebet:

Danke, Jesus, für deine Einladung. Ich darf zu dir kommen, wie ich bin.                                                 Ich darf dir mein ganzes Leben anvertrauen. Bei dir ist es in guten Händen. Amen

Herzliche Grüße auch im Namen aller Mitarbeiter
Ihre Birgit Mehlhorn

Andacht für Juli

Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit ...

 

Liebe Seniorinnen und Senioren!


Endlich ist Sommer. Lange Tage, laue Sommernächte, abends draußen sitzen, ein kühles Bad, duftender Jasmin, summende Bienen, bunte Schmetterlinge, farbenfrohe Blütenpracht, reifende Früchte, barfuß im Gras laufen, aufwachen mit Vogelgezwitscher, ein leckeres Eis, im Schatten verweilen …
Das alles und noch viel mehr verbinden wir mit dem Sommer.
Paul Gerhardt, von dem auch das Lied „Ich singe dir mit Herz und Mund“ stammt, entführt uns dieses Mal in den Sommer. Und wieder ist unser Herz wichtig. In einem unserer Frauendienste hatte ich mal einen lustigen Versprecher. Ich sagte: „Geh Herz mein aus und suche Freud ….“ Geh Herz! Das heißt doch, mach dich auf die Beine, suche und schau mit Herzaugen dich um! Sieh, was Gott dir an Gutem und Schönem bereitet hat! Das alles kommt von Gott dem Schöpfer. Er hat es uns zur Lust, zur Freude geschaffen. Und Paul Gerhardt wird gar nicht müde mit Aufzählen: Er ist begeistert von den Bäumen in ihrer Pracht. Er kann sich an Blumen im bunten Kleid erfreuen. Er nimmt uns mit in die Welt der Vögel und führt uns auf Wiesen und Weiden zu kleinen und großen Tieren. Rauschende Bäche, fröhliche Hirten und wogende Weizenfelder lassen Paul Gerhard ins Schwärmen geraten. Gott gibt wirklich überfließend.

In den ersten 7 Strophen zählt Paul Gerhard alles auf, so als wollte er noch einmal an die 7 Schöpfungstage erinnern. Ja, Gott hat alles gut gemacht. Darum stimmt er in der 8.Strophe ein ins Gotteslob. Unaufhörlich will er Gott loben. So wie es im Psalm 34,2 heißt: „Ich will den Herrn loben allezeit, sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.“ Dabei weiß Paul Gerhardt sich eingebunden in eine Gemeinde, die Gottes Loblied singt. Bei allem Lob aber verschließt er nicht die Augen vor der Not, die um ihn herum herrscht. Er kennt Krieg, Krankheit und Hungersnot. Er weiß, dass diese Welt noch kein Paradies ist. Er weiß, dass all die Schönheit nichts ist gegenüber der Herrlichkeit bei Gott. In Gottes Herrlichkeit wird sich das Lob einmal vollenden. Doch bis dahin ruft er uns auf, nicht still zu sein, sondern überall Gottes Lob anzustimmen In den Strophen 13 und 14 vergleicht sich Paul Gerhardt mit einer Blume und einem Baum. Wir Menschen sollen Gott zur Ehre leben, blühen. Wir sollen wie die Bäume wachsen und Wurzeln treiben. Sicher hat er da an unser geistliches Wachsen gedacht und an die Wurzel des Glaubens. Denn was gibt uns in den Stürmen des Lebens Halt und Kraft?
Was lässt uns zu einem guten Baum heranwachsen? Im Psalm 1 heißt es übertragen: „Die Menschen, die sich nach Gottes Wort richten, seine Gebote halten, die gleichen einem Baum, der gepflanzt ist an Wasserbächen. Dieser Baum bringt Frucht und seine Blätter verwelken nicht.“ Das alles können wir aber nicht selbst machen. Glaubensfrüchte schenkt Gott. Ohne den Segen, der von Gott kommt, können wir keine Frucht bringen. In der letzten Strophe bittet Paul Gerhardt um Aufnahme in das Paradies. Doch bis es so weit ist, will er hoffnungsvoll leben. Er will mit seinem ganzen Leben Gott dienen. Und nicht nur so lange er lebt, sondern auch in der Ewigkeit. Ein schönes Sommerlied, das uns Paul Gerhardt da hinterlassen hat. Er dient auch uns damit Sommer für Sommer und das schon über Generationen hinweg. Lesen oder singen Sie doch einmal alle Strophen. Sie sind es wert.

Gebet:

Guter Gott, die Sommerzeit erinnert uns besonders an deine gute Schöpfung.                                                                                                                                                                       Du hast uns hineingestellt in diese Welt, um deine Schöpfung zu bewahren.                                          Auch wir sind ein Teil deiner Schöpfung.                                                                                               Lass uns die Verbindung zu dir, dem Schöpfer, immer wieder suchen und finden.
Amen

Eine gesegnete Sommerzeit wünscht Ihnen im Namen aller Mitarbeiter
Ihre Birgit Mehlhorn

Andacht im Juli

"Geh aus mein Herz und suche Freud" - über dieses beschwingte Lied von Paul Gerhardt denkt Birgit Mehlhorn in ihrer Andacht für den Juli nach.

Unter Predigten und Andachten ist sie wieder zu finden.

Gottesdienst für klein und GROß am 05.07.2020 in Grünhain

Wir feiern wieder einen Gottesdienst besonders für Familien mit Kindern.

Diesmal in unserer Schwesternkirche in Grünhain.

Bitte beachtet die immer noch geltenden Hygienebestimmungen mit Abstand und Mundschutz.

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